Erklärung der Leistungen und Heilmethoden

Krankengymnastik / Klassische Physiotherapie (KG)

Physiotherapie ist eine Form der äußerlichen Anwendung von Heilmitteln; im Zentrum steht das an die Fähigkeiten des Patienten angepasste Vermitteln (Lehren) physiologischen Bewegungsverhaltens. Die Physiotherapie orientiert sich bei der Behandlung an den Beschwerden und den Funktions- bzw. Aktivitätseinschränkungen des Patienten, die in Form eines Befundes sichtbar gemacht werden. Sie nutzt primär manuelle Fertigkeiten des Therapeuten, gegebenenfalls ergänzt durch natürliche physikalische Reize (z. B. Wärme, Kälte, Druck, Elektrizität) und fördert die Eigenaktivität des Patienten. Die Behandlung ist an die anatomischen und physiologischen Gegebenheiten des Patienten angepasst. Dabei zielt die Behandlung einerseits auf natürliche Reaktionen des Organismus (z. B. Muskelaufbau und Stoffwechselanregung), andererseits auf ein verbessertes Verständnis der Funktionsweise des Organismus und eigenverantwortlichen Umgang mit dem eigenen Körper ab. Das Ziel ist die Wiederherstellung, Erhaltung oder Förderung der Gesundheit und dabei sehr häufig die Schmerzreduktion.

Manuelle Therapie (MT)

Manuelle Therapie ist eine geschützte physiotherapeutische Behandlungsform. Die Ausbildung zum Manualtherapeuten umfasst eine mindestens 260 stündige Fortbildung mit einer zusätzlichen Abschlussprüfung. Diese Zusatzqualifikation berechtigt den Physiotherapeuten zur Abrechnung der Heilmittelposition „Manuelle Therapie“. 18 Die Manuelle Therapie befasst sich mit speziellen diagnostischen und therapeutischen Verfahren, die der Auffindung (Erkennung) und Behandlung von reversiblen Funktionsstörungen am Bewegungsapparat dienen. Es handelt sich hierbei um spezielle Handgrifftechniken, die im Rahmen des Befundes dazu dienen, eine Bewegungsstörung im Bereich der Extremitätengelenke oder der Wirbelsäule zu lokalisieren und zu analysieren. Dieser Befund dient als Grundlage zu den therapeutischen Handgriffen, die vom Physiotherapeuten/ Krankengymnasten als Mobilisation durchgeführt werden und sehr den osteopathischen Behandlungstechniken ähneln. Die Handgriffe werden sowohl zur Schmerzlinderung als auch zur Mobilisation von Bewegungseinschränkungen eingesetzt, wenn diese durch eine reversible Funktionsstörung des Gelenks oder der diesem Gelenk zugehörigen Muskulatur und Nervenstrukturen hervorgerufen werden. Die Techniken finden sowohl bei Funktionsstörungen an den Extremitätengelenken, als auch an den Gelenken der Wirbelsäule ihre Anwendung. Mit der Manuellen Therapie steht dem Physiotherapeuten eine gezielte, gelenkschonende, und meist schmerzfreie Behandlungstechnik zur Verfügung, die bei Funktionsstörungen Gelenken, Muskulatur und Nerven neben der klassischen krankengymnastischen Behandlung angewendet werden kann.

PNF (propriozeptive neuromuskuläre Fazilitation)

Die propriozeptive neuromuskuläre Fazilitation (kurz PNF) ist eine physiotherapeutische Behandlungsmethode, welche v. a. in der Behandlung von Patienten mit neurologischen Erkrankungen Anwendung findet, aber aufgrund ihrer funktionell-physiologischen Grundlage auch in der allgemeinen Physiotherapie angewandt wird. Bei der PNF-Methode wird u. a. versucht, gestörte Bewegungsabläufe zu normalisieren. Dazu werden die Druckund Dehnungsrezeptoren in Muskeln , aber auch Sehnen, Gelenkkapseln und Bindegewebe durch Druck, Dehnung, Entspannung oder auch Streckung stimuliert.

Manuelle Lymphdrainage

Die manuelle Lymphdrainage ist eine Therapieform der physikalischen Anwendungen, ihre Wirkungsweise ist breit gefächert. So dient sie unter anderem als Ödem- und Entstauungstherapie geschwollener Körperregionen, wie Körperstamm und Extremitäten (Arme und Beine), welche nach Unterleibs- und Brustkrebsoperationen entstehen können.
Durch kreisförmige Verschiebetechniken, welche mit leichtem Druck angewandt werden, wird die Flüssigkeit aus dem Gewebe in das Lymphgefäßsystem verschoben. Weitere Indikationen sind sämtliche orthopädische und traumatologische Erkrankungen, die mit einer Schwellung einher gehen (z.B. Verrenkungen, Zerrungen, Verstauchungen, Muskelfaserriss). Auch in der Schmerzbekämpfung, wie auch vor und nach Operationen tut sie gute Dienste, das geschwollene, mit Zellflüssigkeit überladene Gewebe zu entstauen. Der Patient spürt eine deutliche Erleichterung, Schmerzmittelgaben können verringert werden, der Heilungsprozess verläuft schneller.
In den 1960er Jahren hat sich diese Therapie etabliert und wird seitdem an deutschen Massage- und Krankengymnastikschulen gelehrt. Die Therapeuten sind vornehmlich Masseure und Physiotherapeuten. Die Anwendung ist nur dem Fachpersonal mit der entsprechenden Zusatzausbildung in manueller Lymphdrainage an einem zugelassenen Lehrinstitut erlaubt.

Krankengymnastik/ Manuelle Therapie bei Craniomandibulären Dysfunktionen (CMD)

Unter den Cranio- Mandibulären Dysfunktionen versteht man sämtliche Störungen der Kopfgelenke, der Halswirbelsäulengelenke und der Kiefergelenke mit ihren muskulären und nervalen Strukturen. Oft sind die Beschwerden so stark ausgeprägt, dass auch noch Schmerzen des gesamten unteren Bewegungsapparates daraus resultieren können.

klassische Massagetherapie

Zu den Indikationen der klassischen Massage zählen Verspannungen, Verhärtungen, Erkrankungen des Bewegungsapparates oder auch posttraumatische Veränderungen. Der Physiotherapeut findet durch gezielte Palpation der Muskulatur die Verhärtungen und kann diese dann durch verschiedene Massagetechniken befundorientiert behandeln.

Heißluft

Unterstützende Maßnahme in der Physiotherapie, mittels Rotlichtstrahler werden bestimmte Körperabschnitte vor der Behandlung erwärmt. Ziel ist Entspannung von Gewebe und Muskulatur, Schmerzlinderung und Durchblutungsförderung.

Heiße Rolle

Unterstützende Maßnahme in der Physiotherapie, 2-3 Handtücher werden zu einem Trichter gerollt, in den kochendes Wasser gegossen wird. Mit den feucht-warmen Handtüchern können schmerzende Körperpartien im Sinne einer Druckmassage behandelt werden, die Handtücher werden kontinuierlich abgerollt, so dass eine gleichbleibende feuchte Wärme abgegeben wird. Ziel ist Entspannung von Gewebe und Muskulatur, Schmerzlinderung und Durchblutungsförderung.

Warmpackung einzelner oder mehrerer Körperteile

Unterstützende Maßnahme in der Physiotherapie, Behandlung durch Wärmeleitung mittels erhitzter Einmalmoorpackungen. Der Patient wird zusammen mit der Einmalmoorpackung in ein Laken eingewickelt. Ziel ist Entspannung von Gewebe und Muskulatur, Schmerzlinderung und Durchblutungsförderung.

Kältetherapie

Unterstützende Maßnahme in der Physiotherapie, je nach Befund wählt der Physiotherapeut unterschiedliche Formen wie z.B. Kühlpacks oder Eisabreibung. Ziel ist Schmerzlinderung, Entzündungshemmung und Durchblutungsförderung. Die Anwendung erfolgt lokal an schmerzbetroffenen Stellen.

Hausbesuche

Für Patienten, die nicht mehr die Möglichkeit haben, die Praxis selbständig zu besuchen, hat ein Arzt die Möglichkeit, einen Hausbesuch zu verordnen.